Freibrief zu den kommenden Abstimmungen über die AHV in der Schweiz

Wir möchten Sie über die bevorstehenden Abstimmungen in Bezug auf die AHV in der Schweiz informieren und Ihnen die Standpunkte der FDP Schweiz und der Handelskammer Graubünden näherbringen.



Abstimmung 1 – Initiative für eine 13. AHV-Rente

Empfehlung: NEIN  

Die Initiative für eine 13. AHV-Rente steht zur Abstimmung, und die FDP Schweiz empfiehlt eindeutig ein NEIN. Die finanziellen Auswirkungen dieser Initiative sind bedeutend:


1.

In den nächsten zehn Jahren erreichen rund 500’000 Personen das Rentenalter, was zu bisher nicht dagewesenen Herausforderungen führt


2.

Die Rentenerhöhung würde ab 2026 zu erheblichen Mehrkosten in Milliardenhöhe führen


3.

Die Finanzierungslücke in der AHV würde rapide und stark zunehmen, und bis 2050 könnten Schulden von 115 Milliarden Franken anfallen


4.

Die notwendigen Massnahmen zur Finanzierung könnten eine deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer, der Lohnabgaben und Steuererhöhungen beinhalten



Abstimmung 2 – Renteninitiative

Empfehlung: JA  

Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen wird zur Abstimmung gestellt, und die FDP Schweiz unterstützt ein JA. Hier sind die wichtigsten Punkte:


1.

Die Renteninitiative strebt an, die Finanzierung der AHV nachhaltig zu sichern, indem das Rentenalter schrittweise auf 66 Jahre erhöht wird


2.

Nach Erreichen von 66 Jahren soll das Rentenalter an die durchschnittliche Lebenserwartung gekoppelt werden, was voraussichtlich die Ausgaben der AHV um rund 2 Milliarden Franken reduzieren würde


3.

Die Automatisierung der Rentenaltersanpassung an die Lebenserwartung würde die AHV zusätzlich entlasten


4.

Die Empfehlung des Bundesrats und des Parlaments zur Ablehnung basiert auf Bedenken bezüglich der sozialpolitischen und arbeitsmarktlichen Situation



Abstimmung 3 – Reform der beruflichen Vorsorge

Empfehlung: JA  

Diese Vorlage kommt noch nicht am 3. März zur Abstimmung. Da sie thematisch aber zu den beiden anderen Vorlagen passt, informieren wir Sie gerne über diese anstehende Referendumsabstimmung. Die FDP hat die Vorlage im Parlament unterstützt.


Die Gründe dafür sind:

1.

Die Renten der beruflichen Vorsorge stehen unter Druck aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der Schwankungen auf den Kapitalmärkten


2.

Die am 17. März 2023 verabschiedete BVG-Reform zielt darauf ab, die Finanzierung der 2. Säule zu stärken, das Leistungsniveau zu erhalten und die Absicherung von Teilzeitbeschäftigten, insbesondere Frauen, zu verbessern


3.

Konkrete Massnahmen der BVG-Reform umfassen die Senkung des Mindestumwandlungssatzes, die Verstärkung des Sparprozesses und einen degressiv gestaffelten Rentenzuschlag für die Übergangsgeneration


Wir hoffen, dass diese Informationen Ihnen bei Ihrer Entscheidung für die kommenden Abstimmungen helfen. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.